Empfängnisverhütung

„Wie Sie verhüten möchten, sollten Sie ganz individuell nach Ihren Bedürfnissen und Voraussetzungen entscheiden können. Nicht jede Form der Verhütung ist für jede Frau oder Partnerschaft die Richtige.“

Die Anti-Baby-Pille

Die Anti-Baby-Pille ist eine der am häufigsten verwendeten Verhütungsmethoden mit einer hohen Sicherheit bei einem „Pearl-Index“ von 0,1-0,9 je nach Präparat (= bei idealer Anwendung 1-9 unerwünschte Schwangerschaften innerhalb eines Jahres bei 1000 Frauen, die die Pille nutzen). Die Pille enthält die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen in unterschiedlicher Dosierung und Zusammensetzung. Diese verhindern die Reifung der Eizelle und somit den Eisprung.

Je nach individuellem Risikoprofil und Bedürfnissen können wir aus einer Vielzahl unterschiedlicher Pillenarten wählen.

In besonderen Situationen, zum Beispiel bei Patientinnen mit einer erhöhten Thromboseneigung, ist die Einnahme einer Pille nicht zu empfehlen, da das Risiko bestimmter Nebenwirkungen dem Nutzen deutlich überwiegt.

Alternativ zur Anti-Baby-Pille gibt es ebenso die Möglichkeit eines Vaginalrings, der die oben genannten Hormone an die Schleimhaut der Scheide abgibt.

Die Hormonspirale

Die Hormonspirale ist eine sehr sichere (Pearl-Index 0,16 – 0,33) und unkomplizierte Methode der Langzeitverhütung. Sie ist ein kleiner T-förmiger Kunststoffkörper, welcher in die Gebärmutter eingesetzt wird. Je nach Art der Spirale kann diese drei bis fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben und gibt dort täglich eine geringe Menge des Hormons Gestagen an die Gebärmutter ab. Der Schleim des Gebärmutterhalses wird dadurch verdickt, der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut vermindert und so die Befruchtung der Eizelle verhindert.

Die verschiedenen Systeme unterscheiden sich in ihrer Größe und in der Dosis des enthaltenen Hormons.

Je nach Präparat kann die Monatsblutung komplett ausbleiben oder sich verringern. Gerade für Frauen, die eine langfristige Verhütungsmethode wünschen, die gegenüber Störfaktoren (Vergessen der Pille, Durchfall oder Erbrechen) resistent ist, kann die Hormonspirale eine ideale Möglichkeit sein. Dies gilt ebenso für Frauen, die auf Grund von Vorerkrankungen oder Risikofaktoren keine östrogenhaltigen Verhütungsmethoden anwenden sollten.

Gerne beraten wir Sie, ob und welche der Hormonspiralen für Sie geeignet sein könnten.

Die Kupferspirale

Wenn Sie eine hormonfreie, sichere und störungsunanfällige Form der Verhütung wünschen, könnte die Kupferspirale die richtige Möglichkeit für Sie darstellen.

Hierbei handelt es sich analog zur Hormonspirale um einen T-förmigen Körper, der in die Gebärmutterhöhle eingelegt wird. Dieser gibt aber im Gegensatz zur Hormonspirale keine Hormone ab, sondern besteht aus Kunststoff und Kupfer. Die Kupfer-Ionen, die von der Spirale abgegeben werden, schädigen die Spermien und wirken so empfängnisverhütend. Zusätzlich verändert die Spirale die Schleimhaut des Muttermundes und der Gebärmutter, so dass die Spermien auf ihrem Weg in die Gebärmutter gestoppt werden und sich eine möglicherweise doch befruchtete Eizelle nicht einnisten kann.

Patientinnen mit einer liegenden Spirale sollten sich regelmäßig zur sonographischen Lagekontrolle vorstellen, um die richtige Lage und damit optimale Wirksamkeit der Spirale sicherzustellen.

Die natürliche Familienplanung

– eine alternative Verhütungsmethode, die Sie für die Veränderungen in Ihrem Körper sensibilisiert

Die natürliche Familienplanung bietet Ihnen eine gesundheitlich unbedenkliche Verhütungsmethode, die Sie für die Signale und Veränderungen in Ihrem Körper sensibilisiert und Sie zu einer Expertin ihres Zyklus werden lässt.

Voraussetzung für die Anwendung der natürlichen Familienplanung ist die Bereitschaft, sich mit dem eigenen Körper auseinander zu setzen und eine gewisse Geduld mitzubringen, da die Methode zuerst erlernt werden muss und nicht vom ersten Anwendungstag an einen sicheren Verhütungsschutz darstellt.

Im Rahmen der natürlichen Familienplanung erlernt die Anwenderin die fruchtbaren Tage selbst zu bestimmen. Dies geschieht anhand der kontinuierlichen Dokumentation von Veränderungen der Körpertemperatur, des Zervixschleim, der Festigkeit des Muttermundes und/oder weiterer Signale des Körpers, die auf den Zeitpunkt des Eisprungs hinweisen können. Im Zeitraum der fruchtbaren Tage sollte dann kein ungeschützter Geschlechtsverkehr stattfinden.

Ein Vorteil dieser Verhütungsmethode ist neben den ausbleibenden Nebenwirkungen einer medikamentösen Verhütung und der Stärkung der Körperwahrnehmung die Möglichkeit, die Methode bei einem eintretenden Kinderwunsch „umgekehrt“ zu verwenden und so den optimalen Zeitraum herauszufiltern, um die Empfängniswahrscheinlichkeit zu erhöhen.

Weitere Verhütungsmöglichkeiten

Weitere Verhütungsmöglichkeiten bestehen in der Nutzung des Kondoms oder des Diaphragmas, eines Hormonpflasters oder der Sterilisation des Mannes oder der Frau. Auch zu diesen Themen geben wir Ihnen gerne Auskunft.

 

 

 

© Frauenärztinnen Dr. Doris Wendland, Dr. Aurélie Meier und Dr. Franziska Kußmann | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung